Lernst du gerne Neues?
Wenn ja, gratuliere ich dir, denn dann hast du garantiert ein wesentlich bunteres Leben als jemand der nicht gerne lernt.
Solche Menschen gibt es auch. Gar nicht so wenige.
Obwohl das völlig unnatürlich ist.
Kannst du dir einen Zweijährigen vorstellen, der muffelig am Morgen aus dem Bett krabbelt, weil er keine Lust darauf hat zu erfahren, was der Tag ihm bringt?
Oder einen Vierjährigen, der sich gelangweilt abwendet, wenn ältere Kinder etwas tun, was er noch nie gesehen hat?
Selbstverständlich nicht.
Es liegt in unserer Natur, dass wir nichts spannender finden, als Neues zu entdecken und unsere Kenntnisse und Fähigkeiten ständig zu erweitern.
Also sagen wir so: Zumindest bis man es uns in der Schule abgewöhnt.
Die Art, wie man uns dort Wissen nahebringt, verstößt so stark gegen unsere natürlichen Bedürfnisse, dass mancher für den Rest seines Lebens Lernen als negativ bewertet.
Die natürlichste Art des Lernens erfolgt automatisch.
Durch Zusehen, Spüren, Schmecken, Hören, Riechen und durch Ausprobieren. Hierbei geht es bei weitem nicht nur darum, dass man sich hinterher mit der Angelegenheit auskennt, ganz im Gegenteil. Gerade der Prozess des Entdeckens erfüllt uns mit Glück und befriedigt einen Drang in uns, mit dem wir alle auf die Welt gekommen sind.
Was wir auf diese Art herausfinden, vergessen wir auch nicht mehr. Wir verbinden mit dem Erlernten nicht nur eine Erkenntnis, sondern auch ein Erlebnis und ein Glücksgefühl.
In der Schule läuft das anders. Da durften wir uns nicht ausprobieren und selbst Dinge herausfinden. Wir mussten stillhalten, bekamen Dinge erklärt und sollten sie uns merken. Großteils verstanden wir nicht einmal, wofür das gut sein sollte. Auch ging es nicht um den Prozess, sondern einzig um das Ergebnis. Am Ende sollten wir es wissen. Wenn nicht, hatte das Folgen. Wir wurden kritisiert und klassifiziert. Eingeteilt in gute und schlechte Schüler.
Das hat uns geprägt. Als Erwachsene machen auch wir täglich die Erfahrung, dass es gar nicht leicht ist, sich nicht einzumischen, wenn Kinder sich ausprobieren. Viel zu schnell ist man „hilfreich“ an ihrer Seite.
„Schau, mach es lieber so. So geht es leichter.“
Doch so wird das Gelernte nicht nur schneller vergessen, sondern man nimmt den Kindern auch eine Menge Freude und das Erfolgserlebnis. Es ist etwas anderes, ob mir jemand etwas gezeigt hat oder ob ich es selbst geschafft habe.
Ja, natürlich muss man manche Dinge zeigen, aber nicht alle!!!!!!!!!
Als in mir die Idee entstand, diesen Blog zu starten, war mein erster Gedanke:
„Darüber weiß ich viel zu wenig.“
Schließlich hab ich nicht nur die Schule hinter mir, sondern auch ein Studium. Und wie könnte ich mir anmaßen, über etwas zu schreiben, was ich nicht studiert habe?
Doch der Auftrag war da (lies hierzu diesen Artikel) und ich habe gemacht, was ich oft mache, wenn ich Zweifel habe. .
Ich bin in den Wald gegangen, habe mich an meine Lieblingsfichte gelehnt und die Frage gestellt, wie ich es bewerkstelligen soll, über die großen Zusammenhänge der Natur und die Eigenschaften der Pflanzen zu schreiben, ohne Biologin zu sein.
Die Antwort, die ich bekam, war sehr eindeutig.
Es ginge auf dieser Seite gerade nicht um Wissensvermittlung der herkömmlichen Art, sondern darum, das Herz der Menschen zu öffnen. Ihnen zu zeigen, von was für unglaublichen Schätzen sie umgeben sind und welche unglaublichen Schätze in ihnen selbst liegen.
Schätze, die durch Intuition und Einfühlungsvermögen jedem zugänglich sind.
Die durch zu viel Wissen manchmal sogar viel schwerer zu erreichen sind.
So wie mein Lieblingslehrer immer sagt: „Wer viel weiß, lernt schwer dazu.“
Man hört dann ja nicht mehr richtig zu, weil man es eh schon weiß.
Wenn ich Menschen empfehle, sich Rat und Hilfe in der Natur zu suchen, sehe ich in ihren Augen oft ein großes Fragezeichen.
Doch heute möchte ich dich einladen, es einfach einmal offenen Herzens auszuprobieren.
Wenn du etwas über die Pflanzen in deiner Umgebung erfahren möchtest, dann musst du nicht als erstes zum Bestimmungsbuch greifen und nachlesen.
Geh hinaus, fühl dich ein, welche Pflanzen dich anziehen und dann setze dich daneben. Spüre das Wesen der Pflanze und frage sie, was immer du wissen möchtest.
Mit absoluter Sicherheit wirst du Antworten bekommen.
Du kannst vielleicht spüren, dass sie eines deiner Organe besonders anspricht oder dass eine bestimmte Empfindung in dir ausgelöst wird.
Vertraue dem, was du empfängst und übe.
Wenn du das Gefühl hast, etwas herausgefunden zu haben, kannst du immer noch im Bestimmungsbuch nachsehen.
Du wirst die Informationen darin jetzt ganz anders einordnen und behalten können und dir wirst erstaunt und erfreut sein, wie viel davon du selbst herausfinden konntest.
Warum sollte ein Hund, eine Katze oder eine Kuh in der Lage sein, sich die Pflanzen zu suchen die gerade benötigt werden und du nicht?
Du kannst einen anderen Menschen nicht kennenlernen, indem du aus dem Internet oder aus einem Buch seine Eckdaten herausliest. Lebensdaten, Beruf und Ausbildung machen keinen Menschen aus.
Auch die Natur wirst du nie wirklich kennenlernen wenn du sie so studierst, wie du es in der Schule gelernt hast.
Du musst sie mit allen Sinnen erfahren.
Du wirst dabei nicht nur lernen. Wenn du dich tief darauf einlässt, wirst du erkennen, dass du dich nie wieder alleine fühlen wirst, weil du zu einem großen Ganzen gehörst, das dir niemand je nehmen kann. Und dass du dort auch alle Antworten finden kannst, die du brauchst.