Wie denkst du eigentlich über Esoterik?
Was verbindest du damit?
Kannst du dich damit identifizieren oder distanzierst du dich lieber davon?
Immer noch verbinden ganz viele damit Frauen und Männer mit langen Haaren und Wallegewändern, meist im Leben gescheitert, die irgendwelchen Gurus nacheifern und Dinge von sich geben, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben.
Jedenfalls ist Esoterik nichts, was so richtig als seriös betrachtet wird.
Doch woran liegt das eigentlich? Ist da was Wahres dran und was unterscheidet eigentlich genau die Wissenschaft von der Esoterik?
Das, was man zu hören bekommt, wenn man bei denjenigen die sich abfällig äußern, einmal genauer nachfragt, ist Großteils wenig fundiert und stark emotional eingefärbt. Mit Äußerungen wie: „Die spinnen doch alle“ oder „das ist doch alles Hokuspokus“, fange ich mir wenig an.
Zugegeben, in der Esoterik-Szene sind mit Sicherheit etliche Spinner unterwegs, aber die gibt es überall. Hast du dich schon einmal unter Universitätsprofessoren und Forschern umgeschaut? 🙂
Ich selbst gehöre übrigens zu denen, die die Seiten gewechselt haben. Als Tierärztin gehörte ich lange Zeit aus Überzeugung dem wissenschaftlichen Lager an, doch mittlerweile beschäftige ich mich seit 11 Jahren nicht nur privat, sondern auch beruflich mit der Esoterik. Letztere erscheint mir heute bei weitem fundierter, realitätsnaher und weltoffener.
Das ist natürlich nur eine persönliche Meinung, die sich aber immerhin erst nach ausführlichen Einblicken in beide Richtungen gebildet hat und die ich gerne erklären möchte.
Was macht Wissenschaft aus?
Die Wissenschaft beschäftigt sich ausschließlich mit der Materie. Nur das, was sichtbar ist, existiert wirklich.
Phänomene wie die Seele von Menschen, Tieren und Pflanzen, Geistwesen und Ähnliches werden entweder geleugnet oder sind nur vorhanden, solange sie untrennbar mit Materie verbunden und von dieser hervorgebracht werden.
Sprich, der deutlich sichtbare Unterschied zwischen einem lebendigem und einem toten Organismus ist das bloße Produkt des Nervensystems.
Jahrtausendealte Bestandteile des menschlichen Lebens, wie die Auseinandersetzung mit Göttern, Dämonen und Naturwesen sowie unzählige damit zusammenhängende Rituale wurden durch das Aufkommen der Wissenschaft verdrängt und unterdrückt.
Meine ganz praktische Lebenserfahrung lässt sich mit dieser materialistischen Haltung ganz schwer vereinbaren.
Die Wissenschaft geht davon aus, dass sich das vorhandene Wissen durch Forschung stets vermehrt. Im wahrsten Sinne der Wortbedeutung schafft Wissenschaft Wissen.
Die Esoterik ist da weniger hochmütig und sieht es genau andersherum. Das gesamte Wissen ist bereits vorhanden und war es auch immer schon.
Dem Menschen jedoch ist nicht alles Wissen zugänglich, Schritt für Schritt entwickelt er sich darauf zu. Sowohl als Einzelindividuum, als auch im Kollektiv.
Ein weiterer ganz wichtiger Unterschied ist, dass die Wissenschaft das große (materielle) Ganze anhand verschiedener Merkmale in Gruppen einteilt und für die jeweiligen Gruppen dann Gesetzmäßigkeiten festlegt.
Was für Tiere gilt, gilt für Tiere, nicht für Pflanzen und erst recht nicht für Steine oder Sterne.
Gesetzmäßigkeiten von einer Gruppe auf die andere zu übertragen wird als unzulässig erachtet. Das Eine habe mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. So wird es angenommen.
Die Esoterik sieht das anders. „Wie unten, so oben“, heißt es und das bedeutet, dass jede Gesetzmäßigkeit universell gilt. Die Prinzipien tauchen in allen Erscheinungsformen auf.
So können z.B. die Sterne Auskunft über das Leben eines Menschen geben, aber auch umgekehrt. Nicht in erster Linie deswegen, weil eine gegenseitige Beeinflussung stattfindet, sondern weil das eine im anderen abgebildet ist. Für beide gelten gleiche Gesetze, also entsprechen sie einander.
Alles kann in allem abgelesen werden.
Oder denke an das Spiegelgesetz. Es besagt nicht, dass dein Gegenüber sich wegen dir so verhält, aber dass du an dem was du von seinem Verhalten wahrnimmst, Auskunft über dich selbst erhältst.
Was immer du über irgendetwas herausfindest, findest du auch über dich heraus.
Das ist ein sehr spannender Gedanke.
Kannst du dich auf ihn einlassen?
Was ist dir näher, die Wissenschaft oder die Esoterik?
Ich freue mich sehr, wenn du mir in den Kommentaren deine Meinung hinterlässt.
Wenn du dich für das Thema interessierst, empfehle ich dir dass geniale Buch „Schicksal als Chance“ von Thorwald Dethlefsen. In der Originalausgabe ist es bereits 1979 erschienen und immer noch topaktuell. Dethlefsen beschreibt darin grundsätzliche Zusammenhänge des Lebens und der Esoterik.
Zum Abschluss möchte ich ihn zitieren, denn was er über die Wissenschaft sagt, kann man fast nicht besser zusammenfassen:
„Die Geschichte der Wissenschaft ist die Geschichte menschlicher Irrtümer. Es gibt jedoch keinen Grund, sich dieser Tatsache zu schämen, denn jeder weiß, dass man am Besten aus Fehlern lernt. Grotesk ist lediglich, dass jede Generation absolut sicher ist, dass Irrtümer ausschließlich in der Vergangenheit begangen wurden und sich deshalb durch nichts in ihrer tiefen Überzeugung erschüttern lässt, jetzt die absolute und endgültige Wahrheit gefunden zu haben. In diesem Punkt übertrifft die Glaubensstärke der Wissenschaft mit Leichtigkeit jede religiöse Sekte.“
Herzlich, Eure Alexandra
Grüß Dich Alexandra,
zunächst einmal finde ich es sehr mutig von Dir, diese Frage zu stellen.
Ich beschäftige mich seit 20 Jahren mit Esoterik, jedoch behalte ich das, was ich für mich daraus ziehe, für mich. Man eckt schon deutlich damit an und manches ist auch mir zu abgehoben, zu weltfremd , zu einfach gemacht. Nur ein Beispiel: alles, was man erlebt, zieht man selbst an! Was ist mit den Kleinstkindern, die Krebs haben? Welche Schuld haben sie auf sich geladen? Welches ist ihr Anteil daran? Okay, ich denke, Du weißt worauf ich hinaus will. Allerdings gefällt mir Deine Herangehensweise sehr gut. Da auch ich ein „Kräuterhexchen“ bin, lohnt es sich für mich doppelt, immer wieder mal bei Dir vorbei zu schauen.Danke für Deine wertvollen Beiträge, freue mich schon wieder auf den nächsten. Es grüßt die Lilli (Elke)
Danke für deine Erfahrungen.
Ich erlaube mir, dir von meiner Meinung bezüglich der Kinder mit Krebserkrankungen zu erzählen.
Ich denke, dass es überhaupt keine Schuld gibt, dass aber alles im großen Gesamtzusammenhang sinnvoll ist. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Seelen kein Problem damit haben, einmal ein kürzeres Leben zu führen, wenn die Beteiligten drumherum und natürlich die Seele selbst dadurch eine interessante Lernerfahrung machen kann. Ich denke die Seele an sich findet nichts Negatives am Lernen und auch nicht am frühen Tod, sie hat ja ohnehin unendlich viel Zeit und kommt auch immer wieder mit den gleichen anderen Seelen zusammen. Wenn wir im Körper sind, sehen wir den Gesamtzusammenhang nicht und vieles sieht schrecklich aus und fühlt sich auch schrecklich an. Stell dir vor, du erlebst eine Geburt und weißt nicht, worum es da geht. Vielleicht ist das eine ähnliche Situation.
Natürlich ist das nur eine Interpretation, aber eine, die mir gut gefällt.